Vernebelte Stadt an Silvester/Neujahr

Ich habe heute dem Umweltminister, Herrn Gabriel, geschrieben. Sicherlich wird er NICHT antworten - hat sein Vorgänger auch vermieden; dafür hat er dann fleißig - bis zur Wahl - getwittert! Danach war ihm der Kontakt zum Bürger wohl entfallen!

Ab hier nun der Text meines Schreibens

Sehr geehrter Herr Minister
Sehr geehrter Herr Gabriel

Heute Nacht war es mal wieder so weit!
Das Silvester/Neujahr- Feuerwerk nebelte die Stadt ein. Umweltschutz pur!
Niemand aber interessiert sich dafür! Feinstaub – na und! Pappe und Plastikreste in den Gullys – macht nichts; und die paar hundert Glasflaschen auf den Gehwegen und Straßen, meist noch kaputt – was soll es!
Verleihen wir einfach mal ne grüne Plakette für diesen Tag, dann übersteht die sonst täglich von der Politik bemühte Umwelt das ganz gut!
Natürlich wird auch schon an den Tagen davor und noch Tage danach geböllert! Aber verkauft ist verkauft; dann muß es auch weg! Die Feinstaubmessstationen kann man so lange ausschalten, dann ist alles klar!
Umweltpolitik vom Feinsten!

Bald ist es dann wieder Ostern! Die Osterfeuer lodern an den Rändern der Städte bei den Landwirten auf den Feldern oder in großen Gärten.
Auch nicht schlimm; Hauptsache die Verordnung zum Betreiben eines Kaminofens werden von den Bürgern eingehalten!
Umweltpolitik vom Feinsten

O.a  Landwirte sind auch nicht zimperlich mit der „Düngung“ der Felder. Die Gerüche, die ja wohl auch für die Umwelt giftige Gase sind, ziehen über Land und Stadt; und irgendwie dann in unsere Lebensmittel und Grundwässer! Macht aber nichts! Grüne Plakette auf den Diesel-Trecker oder so! Dieser Diesel wird sogar noch subventioniert!
Umweltpolitik vom Feinsten

Was da dann so im Allgemeinen stattfindet, verstehe ich schon nicht!
Speziell aber dann, wenn ich selbst betroffen bin, und der Staat gegen mich Einzelmaßnahmen ergreift, in dem er meinen Opel Diesel, Bj. 2004, 200000 km gelaufen, 5 Liter Verbrauch auf 100 km, mit einer Strafsteuer belegt, mich aufgrund einer gelben Plakette nicht mehr in die Stadt lässt, was ausschließt, daß ich meinen Arzt aufsuchen konnte, daß ich die Apotheke erreichte, ins Krankenhaus fahren, und ich nicht mehr in der Stadt einkaufen konnte! Einschreiben, die mich nicht erreichten, konnte ich nicht mehr abholen, Da war die Umwelt von meinem Auto so gebeutelt, daß man mich mit diesem Auto ausschließen musste!
Das ist Umweltpolitik vom Feinsten

Mit der Folge, daß ich mich anderweitig versorgen lernte, mit den Dingen, die ansonst aus der Stadt kamen. Ich fuhr in einen Nebenort, in die Niederlande, nutzte vermehrt das Internet.

Die Umstellung ist so gravierend, daß ich diese Stadt nun nicht mehr anfahre, außer eben zum Arzt! Der Internethandel freut sich, die Internetapotheke, der Weinversender, der irische Bekleidungshändler, der britische Teeversender, der Tierfutterhändler weit weg, selbst Gartenblumen aus Holland und alle Geschenke und Gebrauchsartikel (vom Dosenöffner bis zu den Socken, vom Kaffee bis zur Marmelade) für die Familie, kommen nicht mehr aus der Stadt sondern aus dem Versandhandel. Das ist doch wirtschaftlich der Wille der Regierung gewesen? Oder nicht? Erfolgreich umerzogen durch die Umweltpolitik der Regierung! Sagt irgendwer in der Familie, daß er dies oder jenes braucht, heißt es als erstes: „Schau doch mal ins Internet“ oder „wann bist du in Venlo“?! An die Möglichkeit mal in die Stadt zu fahren, in der du wohnst, denkt man nicht mehr! Alles wird anderweitig beschafft! Sicher nicht zur Freude des Handels in der Stadt. Die Einkaufszentren in den umliegenden Städten meide ich strikt. Konnte ich diese z.T. mit meinem Auto nicht erreichen ohne ein Strafmandat zu riskieren und einen Punkt in Flensburg, bin ich nun drauf geeicht, diese grundsätzlich zu meiden.
Die Folgen echt guter Umweltpolitik

Da die immense Strafsteuer für den Diesel mich ärgerte, habe ich mir ein anderes Auto zugelegt! Natürlich nicht aus Deutschland, sondern aus Asien! Wirtschaftlichen Schaden hatte ich natürlich, denn das Auto war top gepflegt, in gutem Zustand. Mit der gelben Plakette aber nur schwer zum vernünftigen Preis zu verkaufen!
Die Folgen echt guter Umweltpolitik

Meine neuerlichen Kaufgewohnheiten aber halte ich bei. Die Innenstadt ist tabu und bleibt es auch! Und es wird täglich einfacher und leichter! Die rd. 10 Euro Parkgebühr, die ich wöchentlich investiert habe, fallen weg! Im kleinen Nachbarort ist Parken frei! In Venlo nutze ich den Shuttle-Bus!
Die Folgen echt guter Umweltpolitik; auch für den örtlichen Handel

Der Opel-Diesel allerdings ist nicht aus der Welt. Der läuft nun, wenn er so gepflegt wird, wie bei mir, noch mal 200000 km, aber in Polen, an der Polnisch-Deutschen Grenze. Da schädigt er nach Meinung deutscher Politik nicht mehr. Außer bei Ostwind! Eine Plakette braucht er nun nicht mehr. Und das freut mich dann natürlich, und ich wünsche dem neuen Besitzer eine lange, gute Zeit mit dem Auto! Genau gesagt: Der führt die deutsche Maßnahme in Bezug auf mein altes Auto ad absurdum! Der Feinstaub ist nämlich nicht weg! Er ist nur woanders! Allerdings z.T.auf meine Kosten!
Die Folgen wirklich guter Umweltpolitik

Wenn es um Umweltschutz geht, dann doch eher die Rauchwolken von Rot bis Grau über den Stahlwerken, z.B. an der A42 in Duisburg. Und sicher auch woanders!
Bevor man dort (Duisburg) vorbei kommt, findet man ein Schild „Umweltzone Ruhrgebiet – Autobahn frei“. Ein Auto mit noch roter und sicher bald auch mit gelber Plakette darf also nicht auf den Parkplatz der Stahlwerke fahren, weil es die Umwelt scheinbar mehr schädigt, als die rote Rauchwolke, die sich kilometerweit über die Nachbarstädte bewegt, je nach Windrichtung.
Ganz klar: Gute Umweltpolitik

Die Rheinschiffe dampfen mit Schweröl und Diesel, ungebremst, ungefiltert, ohne Plakette und nicht mit einer Strafsteuer belegt! Mit roter oder gelber Plakette allerdings kann man am Rhein in dieser Stadt nicht parken! Wie verträgt sich das mit der Regelung für die Diesel-Kraftfahrzeuge, die z.B. bei mir Kapital vernichtend gewirkt hat, denn das Auto war gut! Haben eigentlich Hubschrauber und Flugzeuge auch grüne Plaketten? Schaut man denen nach und sieht die grauen Schleppen, die sie hinter sich herziehen, könnte man glauben, die brauchen so was in extremerer Form und Größe!
Auch hier: Gute Umweltpolitik


Daß ich für die sog. Umwelt, die offensichtlich nach Gutdünken, wenn die Kasse stimmt,  außer kraft gesetzt wird, extrem hohe Kosten für Strom, der an der Börse  so billig wie nie ist, zahlen muß; die Solaranlagen rundum mitfinanzieren darf; die reduzierten Stromkosten für Schwerindustrie, aber auch für Golfplätze mitfinanziere, erwähne ich mal so nebenbei!
Und wieder: Gute Umweltpolitik

Fragt sich nur, für wen?

Also insgesamt doch eher für mich unbefriedigend!

Aber Sie, sehr geehrter Herr Minister, sehen sicher das große Ganze. Funktioniert aber nur, wenn alle es verstehen, und nicht nur wenige begünstigt werden.

Freundlichen Gruß aus 

Ein ehemaliger SPD-Wähler

Natürlich habe ich offen, mit Adresse geschrieben - versteht sich von selbst






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